Radtour über die Gemarkung mit dem Bürgermeister
icon.crdate22.07.2022
Am Montag, dem 11. Juli 2022 haben sich zehn Personen mit Bürgermeister Daniel Gluiber auf eine rund zweieinhalb Stunden andauernde Radtour durch Beuren und Balzholz begeben.
Am Montag, dem 11. Juli 2022 haben sich zehn Personen mit Bürgermeister Daniel Gluiber auf eine rund zweieinhalb Stunden andauernde Radtour durch Beuren und Balzholz begeben.
Start war um 19 Uhr am Rathaus. Dort erläuterte der Bürgermeister kurz, dass die Fachwerkfassade nach rund 17 Jahren sanierungsbedürftig ist.
Anschließend wurden von den Teilnehmern genannte Punkte in unserer Gemeinde angefahren. Die Fahrt führte über den Karlsplatz in die Karlstraße. Besonders vor dem Übergang in die Jahnstraße wurde auf Fahrzeuge aufmerksam gemacht, die trotz geringer Straßenbreite, ihr Auto auf der Straße abgestellt haben. Ein Durchkommen für landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie für den Rettungsdienst und die Feuerwehr ist an dieser Stelle nicht immer gegeben. Auch der Winterdienst kommt mit dem Schneeräumschild an solchen Engstellen nicht durch. Die Straßenverkehrsordnung besagt, dass bei abgestellten Fahrzeugen die Restfahrbahnbreite mindestens 3,05 m betragen muss. Diese Restfahrbahnbreite ist in diesem Bereich der Karlstraße auch abhängig von der Fahrzeuggröße nicht immer gegeben. Eine Ausweisung eines Parkverbotsbereichs wird daran scheitern, dass die 3,05 m Regel in der Straßenverkehrsordnung verankert ist und keiner zusätzlichen Beschilderung bedarf. Aber nicht nur in der Karlstraße gibt es solche Stellen. Die gemeindliche Vollzugsbedienstete wird demnächst auch andere Straßenzüge entsprechend kontrollieren.
Weiter ging es zum Kindergarten Jahnstraße. Von einer Teilnehmerin, die selbst Mutter von Kindern im Kindergarten Jahnstraße ist, wurde das Parken der „Elterntaxis“ zu den Bring- und Abholzeiten vor dem Kindergarten angesprochen. Aber nicht nur dort, sondern auch vor der Schule führe dies zur Unübersichtlichkeit und damit zu gefährlichen Situationen insbesondere für die Schul- und Kindergartenkinder. Angeregt wurde über ein Halteverbot direkt vor Schule und dem Kindergarten nachzudenken. Auch die Umgestaltung des Außenbereichs und die Verlagerung des Gehwegs näher zum Gebäude hin, wurde von einer anderen Teilnehmerin angeregt. Der Bürgermeister erläuterte, dass die Sanierung des Kindergarten Jahnstraße in den kommenden Jahren angegangen werden muss. Ein dickes Lob sprach die Mutter den Erzieherinnen im Kindergarten Jahnstraße aus. Die Verkehrssituation wird mit dem Straßenverkehrsamt besprochen.
Weiter ging es, vorbei an gepflegten Gemüsegärten und Wiesen bei den Appartmenthäusern, zum Kreisverkehr an der Panorama Therme. Dort erläuterte Bürgermeister Gluiber die Anlage von naturnahen blühenden Wiesenflächen, die Insekten als entsprechende Nahrungsquelle dienen. Anschließend wurde der Bauzaun am Wohnmobilstellplatz geöffnet und die Radlergruppe konnte sich über den aktuellen Stand beim Wohnmobilstellplatz informieren. Im nächsten Schritt werden dort die elektrotechnischen Arbeiten, wie Kabelzüge und Installation der Beleuchtung, ausgeführt. Im Spätsommer soll dann die Trafostation angeliefert werden. Auch die Anlagen zur Platzsteuerung sind für den Spätsommer zum Aufbau geplant. Die Grünanlagen sind bepflanzt und eingesät und der Landschaftsgärtner ist bei diesen heißen Witterungen dabei, die Flächen zu Bewässern, um eine vertraglich zugesicherte Anwuchsgarantie gewährleisten zu können. Die Regenwasserrückhaltemulde wird noch optimiert, sodass künftig das Wasser vollständig abfließt und kein „Schnakenzuchtteich“ zurückbleibt.
In der Gemeinderatssitzung im September wird der Gemeinderat über die Anlage eines kleinen aber feinen Mountainbike-Parks in Ergänzung zum Bolzplatz und den Spielgeräten auf der Fläche am Raufwäldle beraten und entscheiden. Geplant ist, dass dieser Mountainbike-Park durch ehrenamtliche Initiative gestaltet wird.
Das nächste Ziel befand sich am Ortsende von Balzholz in Richtung Neuffen. Am Parkplatz „Fuchsloch“ wurde von einem Anwohner die ständig klappernden Gitter über dem Krötenschutzgraben moniert. Bauhofleiter Böck und Bürgermeister Gluiber sagten zu, sich des Problems anzunehmen. Fast an der gleichen Stelle wurde die Bepflanzung der Verkehrsinsel in der Metzinger Straße angesprochen. Es wurde darum gebeten den Aufwuchs zurückzunehmen, um die Übersichtlichkeit zu verbessern. Auch andere Beete und Hecken im Bereich der Straße „Ehmeräcker“ und des ehemaligen Friedhofs in Balzholz wurden angesprochen. Urlaubs- und krankheitsbedingt sei die Gemeindegärtnerei etwas im Hintertreffen. Eine ordnungsgemäße Pflege sagte der Bürgermeister jedoch zu.
Ein weiteres Thema war die Nutzung bzw. Pflege des ehemaligen Balzholzer Friedhofs. Auch dort könnten entsprechende Rückschnitte für einen gefälligeren Anblick sorgen. Die geschotterten Stellplätze, so der Wunsch einiger Teilnehmer, sollten mit einem Parkplatzschild und Zeitbegrenzung ausgestattet werden, um das Dauerparken zu vermeiden.
Bereits im Vorfeld wurde angeregt in Balzholz über einen Spielplatzstandort nachzudenken. Die Nutzung des früheren Friedhof-Geländes konnten sich einige dazu vorstellen, andere wiederum nicht. Die Wiesenfläche hinter der TGV-Halle wurde für einen Spielplatz ebenfalls vorgeschlagen.
Ein größeres Thema war der Verkehr auf der L 1210 in der Ortsdurchfahrt Balzholz. Bemängelt wurde, dass insbesondere LKWs die Mautstrecken zwischen der Autobahn und Reutlingen wohl über diese Strecke umfahren. Dem Bürgermeister wurde als Hausaufgabe mitgegeben, mit Behörden in Kontakt zu treten, die Einfluss auf die Navigationsgeräte-Programmierung haben, um diese Geräte eventuell anders programmieren zu lassen. Ein Anwohner machte deutlich, dass die ersten LKWs bereits ab 3:30 Uhr durch die Ortsdurchfahrt donnern würden und besonders die metallenen Ladeflächen schon bei kleineren Unebenheiten einen „Höllen Lärm“ verursachen würden. Allgemein hielt es die Radlergruppe für notwendig, auch in Balzholz eine neue Blitzersäule, eventuell am Rathaus, aufzubauen.
Bürgermeister Gluiber erläuterte, dass eine weitere Blitzersäule beim zuständigen Landratsamt Esslingen beantragt sei, den genauen Standort würden aber Messungen ergeben, da dafür entsprechende Voraussetzungen notwendig sind. Er versprach auch am Blitzer mit Nachdruck dranzubleiben.
Der nächste Halt war im Seeweg an der sehr langen Trockenmauer. Eine Sanierung der Mauer in Abschnitten ist notwendig, da entsprechende Ausbuchtungen und Verdrückungen vorhanden sind. Der erste Bauabschnitt ist bereits fertiggestellt und kann im Zuge der notwendigen Ausgleichsmaßnahmen für das Baugebiet Hagnach/ Brühl als neues Habitat für Zauneidechsen angerechnet werden. Eine Mitradlerin regte an, dass bei der drohenden Trockenheit darauf geachtet werden muss, dass beispielsweise Frösche aus dem neueingebauten Wassertrog entsprechend flüchten können sollten, um nicht direkt dort, sollte der Wasserstand derart sinken, zu vertrocknen.
Fast am Ende ging es in eine ganz andere Richtung, nämlich zum Tobelweiher. Der Schultes erläuterte dort die anstehenden Maßnahmen des Sömmerns beziehungsweise Winterns des Weihers (ablassen des Wassers). Im Moment ist der Tobelweiher, aufgrund des vielen Nährstoffeintrags und der dicken Schlammschicht sowie dem geringen Wasserzufluss, mit einer grünen Algenschicht überzogen. Die Aktion des Wasserablassens wird Ende August beginnen und bis ca. Februar 2023 andauern. Dazu ist es notwendig, dass die durch beispielsweise Enten eingebrachten Fische wieder abgefischt werden und ein Absetzcontainer am Seeabfluss den Schlammabtrieb in den Beurener Bach verhindert. Anschließend wird der Schlamm entsprechend untersucht und weitere Maßnahmen festgelegt. Für die geplante Dammerweiterung laufen derzeit die Untersuchungen, ob am Damm entsprechende schützenswerte Tierarten leben. Auf jeden Fall notwendig ist, dass der auf dem Damm stehende große Nussbaum für die Dammverbreiterung im Herbst gefällt werden muss.
Das abschließende Ziel waren die Beurener Weinberge. Auf dem Weg dorthin erläuterte Bürgermeister Gluiber einige Pflegeansätze in der Landschaft, beispielsweise die extensive Beweidung durch Rinder und Schafe, die Mahd von Hochstaudenfluren rechts des Weges in Richtung Erkenbrechtsweiler. Und auch auf die Entwicklung der ehemaligen Obstanlage in Balzholz wurde auf Nachfrage von einem Teilnehmer eingegangen.
Letzter Halt war dann am Wengerthäusle mit einem herrlichen Ausblick und einem tollen Sonnenuntergang über Beuren ging diese, für beide Seiten, interessante und informative Radtour zu Ende.
Die Verwaltung wird sich nun mit den angesprochenen Punkten beschäftigen und auch den Gemeinderat entsprechend informieren.