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Gemeinde Beuren

Tradition des Backens in Beuren und Balzholz

Um Dorf- und Stadtbrände zu vermeiden, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts das Brotbacken in Dorfbackhäusern eingeführt. Da deshalb keine größeren Öfen in den Haushalten eingebaut werden durften, war das Backen zu dieser Zeit wohl eher eine lästige Pflicht.

Heute ist es eine schöne Tradition, dass Familien in Backhäusern backen. Zum einen gibt es Familien die backen, weil sie es schon immer so gemacht haben und zum anderen fangen junge Familien damit an, um gesundes und reines Brot ohne künstliche Zusätze zu bekommen. Ein weiterer Aspekt ist auch die Geselligkeit, denn eine Familie bäckt selten alleine. Da in einem Ofen rund 50 Brote Platz haben, schließen sich oft mehrere Familien zusammen und nehmen ein Brotlos (Backzeit von vier Stunden) in einem der Backhäuser der Gemeinde in Anspruch.

Aber nicht nur das Backen in den Backhäusern hat in Beuren Tradition, auch die Bäckereien gehören zu Beuren. Heute gibt es derer noch zwei: Die Bäckerei Walter in der
Hohenneuffenstraße und Ladner´s Ochsenbeck in der Hauptstraße. Zu früheren Zeiten waren es in Beuren noch viel mehr Bäckereien. Damals gehörte zu fast jeder Bäckerei noch ein Gasthaus dazu, die jeweils die Treffpunkte der Einwohner waren. Dort wurde Neues ausgetauscht, Geschäfte ausgehandelt, Karten gespielt und Vieles mehr. Als dann die ersten Fernsehapparate im Dorf Einzug hielten, wurden diese ebenfalls in den Gasthäusern aufgestellt. Doch mit steigendem Wohlstand konnten sich immer mehr Menschen einen eigenen Fernseher leisten und man ging nicht mehr zum Fernsehschauen in die Wirtschaften. Die Geselligkeit und das Beisammensein in den Wirtshäusern verschwanden und nach und nach verschwanden damit auch die Gasthäuser mit ihren Bäckereien im Ort.

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